Das Team ist alles!

Die Einen sagen, es geht nur um die Idee, die Anderen stellen das Team ganz nach vorne, wieder andere sagen, es kommt alles auf den richtigen Zeitpunkt an. Erstmal scheißegal, wie ich das sehe, die wichtigere Frage ist: Wo gibt es diese Teams und darf ich bitte auch eins haben?

Mittlerweile habe ich bereits an zwei verschiedenen Baustellen Teams gefunden und einiges damit erlebt und möchte ein bisschen über meine Erfahrung mit der Teamsuche berichten.

Um was für ein Projekt geht es überhaupt?

Die zwei Baustellen sehen sehr verschieden aus, daher erstmal eine kurze Einführung. Vor mittlerweile dreieinhalb Jahren hatten wir die Idee, wir könnten uns abundzu treffen, um an einfachen App-Ideen für Android zu basteln, dabei Burger zu braten und Bierspezialitäten zu verköstigen. Das ganze wird mehr so hobbymäßig betrieben und wir haben eine GbR angemeldet, um einfach auf der sicheren Seite zu sein, wenn irgendwo plötzlich und unerwartet Umsatz auftaucht. Dazu könnt Ihr gerne mal noch hier vorbeischauen.

Im Gegensatz dazu haben wir im Moment gerade die Gründung einer Firma angegangen, bei der das Ziel tatsächlich ist, Vollzeit zusammen zu arbeiten. Hier ist es auf eine GmbH rausgelaufen und den reinen Freizeitcharakter haben wir hier auch nicht dabei.

Wer soll ins Team?

Die erste Gründung entstand aus der Zusammenarbeit mit Kommilitonen an der Uni. Die Teamfrage hat sich hier gar nicht so drastisch gestellt, weswegen ich hier wohl lieber über die zweite Gründung spreche.

Zunächst gab es hier ein paar implizite Vorgaben. Wir haben uns für diese Gründung auf ein Gründerstipendium beworben. Hier mussten wir ein Ideenpapier mit einer Teambeschreibung abgeben und hier wird auch bewertet, wie das Team aufgestellt ist. Das reine Entwicklerteam aus der ersten Gründung hätte daher schon schlechte Chancen, auch wenn der Entwickler in mir gerne mehr Unterstützung an der Front hätte.

Für eine gute Bewertung des Teams an der Stelle sollte also neben Entwicklung auch Marketing, Vertrieb und ein Blick auf die harten Zahlen gewährleistet sein. Mit einem dreiköpfigen Team alles sauber abzudecken ist dann schon gar nicht mehr so einfach.

Warum dauert das so lange?

Erstmal die Überraschung: Auf der Entwicklerseite ging es eigentlich ganz gut, jemanden zu finden. Entwickler sind zur Zeit ein so knappes Gut, dass wohl jedem klar ist, dass man bei einem Fehlschlag auch schnell wieder einen Job findet.

Auf der wirtschaftlichen Seite war es deutlich schwieriger. Da kommen für mich zwei sehr subjektive Faktoren zusammen, die gerne alle in den Kommentaren anders sehen dürfen:

Zunächst gibt es bei mir da eine gewisse Abneigung gegen reine BWLer. Ich weiß, dass das ein fieses Vorurteil ist und es auch wirklich kompetente BWLer gibt, allerdings wurde ich auch schon oft genug in meinem Vorurteil bestätigt. Auf jeden Fall schränkt das die Auswahl schon deutlich ein. Wenn die Idee dann auch noch nicht das große Hebelgeschäft verspricht und man jemanden finden muss, der oder die wirklich hart Bock auf das Vorhaben hat, wird es schon sehr dünn.

Dann ist ein weiterer Eindruck von mir, dass es unter den Entwicklern deutlich mehr Idealismus gibt. Der handelsübliche BWLer hat wohl einfach zu viele Möglichkeiten und zu wenig Leidensdruck, um etwas eigenes zu starten.

Mein Team

Am Ende hat sich die Suche bezahlt gemacht. Ich habe zwei Teammitglieder gefunden, die beide, wie ich, Musiker sind. Ein Wirtschaftsingeneur – was ich immer gerne leicht scherzhaft als „wie BWL, nur was Richtiges gelernt“ bezeichne – und einen Informatiker. Für das Stipendium hat das gereicht und wir arbeiten mittlerweile seit ein paar Monaten an Vollzeit an unserem Projekt.

Meine Meinung

Im ersten Abschnitt hab ich aufgezählt, dass manche Menschen das Team, manche die Idee und wieder andere den Zeitpunkt für ausschlaggebend halten. Meiner Meinung nach ist das Team ganz vorne. Mit dem richtigen Team lassen sich so ziemlich alle Projekte stemmen. Eine gute Idee hilft, das Team sinnvoll zu fokussieren. Das ist nicht zu unterschätzen. Da kann es allerdings auch andere Motivation geben. Für den richtigen Zeitpunkt muss man eben schon vorbereitet sein. Dazu kommt in Kürze ein eigener Post, den ich dann hier verlinke.

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